Burnout

...wenn nichts mehr geht!

Man hat es schon oft in den Medien gehört, viele in der Öffentlichkeit stehende Personen sind bereits einmal daran erkrankt, wie Skispringer Sven Hannawald oder SPD-Politiker Matthias Platzeck, doch was bedeutet Burnout wirklich?

Der Begriff „Burnout“ – zu Deutsch „ausbrennen“, wurde in den 1970er-Jahren erstmalig durch den deutsch-amerikanischen Psychoanalytiker Herbert J. Freudenberger, in einer Publikation verwendet.

Freudenberger betrachtet Burnout als einen Zustand der Erschöpfung und Frustration, verursacht durch unrealistische Erwartungen. Er definiert Burnout als einen Energieverschleiss, eine Erschöpfung aufgrund von Überforderungen, die von innen oder von außen  - durch Familie, Arbeit, Freunde, Liebhaber, Wertesysteme oder innere Kraft raubt.

Burnout ist ein Gefühlszustand, der begleitet ist von übermäßigem Stress und der schließlich persönliche Motivationen, Einstgellungen und Verhalten beeinträchtigt.

Lange Zeit wurde Burnout als "Manager-Krankheit" bezeichnet. Statistiken beweisen jedoch, das Burnout längst mehr als diese ist. Immer mehr Arbeitende leiden unter hoher Arbeitsbelastung, Zeitdruck wachsender Verantwortung bei möglicherweise wenig Unterstützung, Mobbing und der Angst vor einem Arbeitsplatzverlust.

Treffen kann es jede und jeden, besonders gefährdet sind Menschen, bei denen intensive Beziehungen zu anderen Menschen im Mittelpunkt stehen, wie z.B. Manager in der mittleren Führungsstufe, Lehrpersonal, Ärzte und Pflegekräfte oder auch Politiker. Verstärkt wird der Druck durch die heutige Mediengesteuerte Gesellschaft. Man ist jederzeit und überall erreichbar, durch Handys, Emails oder Tablet PC´s.

Allgemein sind Frauen stärker als Männer betroffen. Sie kommen mit der oftmals vorhandenen Doppelbelastung als Berufsfrau und Mutter, gepaart mit zu hohen Ansprüchen an sich selbst, an die Grenze der Belastbarkeit.

 

Was macht Burnout zu Burnout? 

Oft wird gesagt, Burnout höre sich einfach besser an als Depression, Erschöpfungssyndrom oder Anpassungsstörung. Deshalb würde es mittlerweile für fast jede Art psychischer Erkrankung verwendet werden.

Tatsächlich gibt es jedoch mehrere Störungbilder, die von Burnout nur schwer abzugrenzen sind. Wie unterscheidet sich beispielsweise ein Burnout von einer Depression?

Als Faustregel gilt, dass Burnout meist arbeitsbezogen ist. Währendessen durchdringt eine Depression alle Bereiche des Lebens, ohne einen bestimmten Ursprung haben zu müssen.

Die Depression kann aber auch eine wahrscheinliche Folge eines fortgeschrittenen, nicht behandelten Burnouts sein, weil Probleme in einem Lebensbereich im Laufe eines Burnouts auf andere übergreifen. Sobald also depressive Symptome zu einem Burnout hinzukommen, ist es kein Burnout in eigentlichen Sinne mehr, sondern eine Depression.

Unbehandelt kann ein Burnout zu ernsthaften Erkrankungen wie eben einer Depression, aber auch zu Schmerzen ohne eigentliche körperliche Ursache führen.

Burnout selbst kommt nicht von heute auf morgen. Es tritt zwar plötzliche auf - eine vollkommene Leere, die totale Erschöpfung.Das Burnout ist aber nur das Ende eines langen Entwicklungsprozesses. Ein Prozess, den viele Betroffene durchlaufen müssen, bis sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen und sich eingestehen, dass eine ernsthafte Krankheit vorliegt. Denn das Eingeständnis, seine persönlichen Grenzen erreicht zu haben, ist immer auch verbunden mit dem Zwang, sein Leben ändern zu müssen und möglicherweise einer ungewissen Zukunft entgegenzublicken.

 

Wie kann ich Stress vorbeugen oder abbauen?

Das wichtigste ist zuerst, dass man die Stressbelastung frühzeitig erkennt und somit möglichst viele auslösende Stressfaktoren vermeidet. Folgende Tipps können dann helfen leichter mit Stress umzugehen und zu bewältigen.

  • Setzen Sie Prioritäten
  • Akzeptieren Sie, dass Sie nicht jede Situation kontrollieren können
  • Achten Sie auf eine ausgewogene und gesunde Ernährung
  • Gönnen Sie sich ausreichend Schlaf
  • Bauen Sie bewusst Pausen in Ihren Alltag ein
  • Lernen Sie auch mal NEIN sagen zu können
  • Denken Sie positiv
  • Vermeiden Sie Nikotin, Alkohol oder Medikamente
  • Vermeiden Sie unnötige Stressquellen wie z.B. ständige Unordnung
  • Atem- und Anti-Stressübungen können helfen zu entspannen

"Ich habe zu viel für zu viele für zu lang für zu wenig Anerkennung für mich selbst getan."
Ein Betroffener aus Bergner